Die Zeit im Krankenhaus nach Akustikusneurinom-OP

Die Zeit geht, rückblickend gesehen, schnell vorbei. Man wird mit jeden Tag mobiler und bewegt sich mehr und mehr. Mit der Mobilität werden aber auch die Gedanken weniger. Ich entwickelte Tatendrang, den ich aber in meine Übung stecken musste, anstatt in irgendwelche Schreibprojekte.

Nach der OP werden natürlich wieder Tests gemacht, Verbände gewechselt und Schläuche gezogen. Die eigene Mobilität steigt enorm, wenn keine Dränageschläuche einem den Lebenssaft aussagen. Der wichtigste ist natürlich der Schlauch im kleinen Dingsbums.

Stuhlgang ist so eine Sache und auch heute noch “gefährlich”. Drei Monate lang darf ich meinen Bauch nicht pressen. Also kein Sport (Ha, ich und Sport. LOL), wie gesagt der Stuhlgang wird mit offenen Mund und langsam ohne Pressen durchgeführt (bei mir musste noch mit Mittelchen nachgeholfen werden) und natürlich auch “andere” körperliche Aktivitäten sind in dieser Zeit ausgeschlossen (Stichwort: die austrocknende einäugige Schlange).

Mit dem Flieger verreisen ist natürlich auch in der nächsten Zeit nix. Natürlich mir sehr wichtig, weil ich gerne andere Länder sehen möchte, doch das wird in einer späteren Phase angegangen.

Durch Medikamentenzugabe (Kortison) hab ich hier einen enormen Hunger entwickelt und auch Dinge gegessen, die ich nie angefasst hätte. Der Hammer war eines Tages ein pappiger Fisch in Panade mit saurem Kartoffelgestampfe und Speck. Es schmeckte und sah aus wie das Ausgekotzte aus der Hölle, aber ich hätte am liebsten zwei Portionen davon gegessen. Ich möchte mich nicht beschweren. Man bekommt drei Mahlzeiten am Tag. Ich kann mir die Brotarten aussuchen und was man drauf streichen kann, ist auch recht flexibel. Krankenhaus ist kein Hotel! Alles gut!

Ich hatte es mir dann zur Angewohnheit gemacht, nach dem Mittag noch in die Mensa zu gehen um einen Kuchen zu essen (Bewegung ist wichtig). Praktischer weise laufen dort auch sehr viele, ansehnliche Menschen herum, so das ich beschäftigt war 🙂

Nimmt euch etwas zum Schreiben mit. Es hilft, seine Gedanken auch mal nieder zu schreiben und es gibt auch noch einen fantastischen Tipp: schreibt euch einen Brief. Es wird automatisch kommen, dass ihr in eurer Zeit auf verrückte Gedanken, Ziele, Wünsche etc. kommt. Schreibt diese auf und organisiert das so, dass ihr den in einem Jahr oder auch zwei Jahren bekommt. Es gibt online-Dienste dafür, aber auch einfach der Mama geben, könnte auch helfen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Station bedanken. Die waren SUPER. Klasse eingespielt, immer nett, zuvorkommend, hilfsbereit, ein offenes Ohr und super lieb. Ich hab alle in mein Herz geschlossen. Ich danke euch.


Im nächsten Artikel geht es an meine Narbe.

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