Datingportale sind doof

Nach 13 Jahren Ehe mit Sohnekind als Output, Scheidung, 3 Jahre Beziehung und nun seit 2 Jahren Single hab ich mich im November bei einigen Plattformen angemeldet, um eine neue Seele für meine Seite zu suchen.

Das war eher minder erfolgreich.

Es wiederstrebt mir auf diese Art jemanden zu finden. Man klickert sich durch Bilder und Beschreibungen wie durch einen Einkaufskatalog für Rasenmäher. Man blättert weiter und weiter und sucht das beste Model, mit den besten Featuren die zu einen passen könnten. Aussehen muss es auch noch gut und sparsam im Verbrauch 🙂 Natürlich sind die Frauen dort auf den Plattformen keine “Dinge”, aber tatsächlich hab ich dieses doofe Gefühl, was ich kacke finde.

Wenn dann eine Person in den Fokus rückt, versucht man sich zu nähern, zu schreiben, zu telefonieren und zu treffen. Hui. Das ist nicht leicht. Die Damen haben eine große Auswahl. so das ein “Auffallen” nicht leicht ist. Ein echter Druck. Auch kaka ist, das man immer im Hinterkopf hat, das die Plattform noch mehr Profile bietet. Ist man also mit einer Dame im Kontakt, könnte eine Bessere nur wenige Klicks entfernt sein. Das typische FOMO schlägt durch, das diese Plattformen bewusst nutzen, um ihre User zu halten (Fear of missing out).

Frauen auf solchen Portalen haben jeden Tag eine volle Inbox von Männern die mit Anschreiben von eher minderer Qualität versuchen Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Frauen haben also die Auswahl und suchen also auch gar nicht mehr auf den Portal, sondern nutzen die Interessenten aus der Inbox. Der eher schüchterne Teilnehmer auf der Plattform der sich nicht so traut spontan in Massen die Mädels anzuschreiben, wird hier untergehen (hint: Das bin ich).

Die Männer haben eher die leere Inbox (ich: eine einzige Mail nach 30 Tagen). Die Menge der männlichen Profile ist ungleich höher und die Mädels schauen ja auch nicht auf die Profile, sondern nur die Anschreiben aus deren Inbox.
Hach…..

Für mich fühlt sich das alles falsch an. Bin ich zu alt dafür? Bzw. ist meine Einstellung dazu zu alt? Ich? Der Nerd/Geek/Spinner, der jeden Technikscheiß mitmacht?

Ich halte es normaler, wenn man das andere Geschlecht unverfänglich, ohne Hintergedanken an eine Partnerschaft oder Zukunft, trifft, näher kennen lernt und dann, viel später wenn man schon viel über die Person weiß und eine Vertrautheit entsteht, der nächste Schritt passiert. Ist das falsch?

Geht das überhaupt in den Zeiten einer Pandemie? Wohl nicht. Essen gehen? Fällt aus! Kino? Nada! Theater, Oper, Museum? Nix! Brettspielabend? Der Brüller!
Mist!

Ich bin nun müde von diesen Portalen. Ich fühle mich da nicht wohl. Nur meine Sehnsucht und Einsamkeit hält mich davon ab, meine Accounts zu löschen und das ist falsch. Getrieben von der Hoffnung, wird nichts richtiges Entstehen können.

Ich bin derzeit sehr happy mit meinem Singelleben, meinem Freiraum und Freiheiten. Aber ich bin einsam. Ja.

  • Was fehlt mir? Warum hab ich mich überhaupt auf den Portalen angemeldet?
  • Der Austausch mit dem anderen fehlt mir, über jeden Scheiß reden zu können und dabei eventuell auch was zu unternehmen.
  • Das gemeinsame lachen, herzlich und viel und am besten mit vielen Tränen.
  • Das enge kuscheln, die körperliche Wärme und Nähe. Den anderen spüren.
  • Sex, wilder hemmungsloser stundenlanger Sex, ohne Kopf nur mit Herz. Ja, geht nicht immer und manchmal ist einem nicht danach, aber derzeit fehlt der mir.
  • Etwas dem anderen geben können. Hört sich komisch an….
  • Etwas vom anderen lernen. Wir lernen ständig nur derzeit lerne ich weniger bis gar nichts, als in der Zeit in einer Beziehung.

Ich habe mich schon teilweise bei Gruppen angemeldet, die in Richtung meiner Interessen und Hobbies gehen. Dort werde ich versuche Kontakte zu knüpfen. Vielleicht ist das der bessere Weg…..

oder?

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