Ich hatte noch ca. einen Monat Zeit bis zu meinem Termin im Krankenhaus für die OP des Akustikusneurinoms und hatte mich entsprechend noch wenig vorbereitet. Da gab es dann eine kleine Überraschung für mich.
Ich bekam eine Mail vom Krankenhaus: Ihr Termin hat sich verschoben (Mist). Er ist nun nächste Woche (WTF!?). Wow, was mach ich nun? Schritt eins, beim Krankenhaus angerufen, um das wirklich bestätigen zu lassen (Check, war kein Versehen). Schritt zwei, Chef sagen, dass es nun früher los geht (Begeisterung). Schritt drei, Familie und Freunden Bescheid geben.
Gerade den letzten Punkt möchte ich jedem empfehlen, es geschickt anzugehen. Ich habe folgendes gemacht: Ich habe in einer Rundmail an alle Familienangehörigen und Freunde alle Informationen reingepackt, die ich konnte. Kleine Häppchen, leicht verdaulich, aber (so hoffe ich) super informativ. Mein Ziel war es dabei, dass von nun an ich mich auf mich konzentrieren konnte und nicht jedem alles immer und immer wieder erzählen und wiederholen wollte (inklusive Gefühlsaufwallungen). Denn das würde mich kaputt machen.
Ich hatte in der Mail klar gemacht, dass ich keine Anrufe beantworten würde oder auch Mails, SMS, WhatsApp oder andere Wege. Das gleiche auch für Besuche!!! Das hört sich eventuell für einige für euch brutal gegenüber den Bekannten/Freunden und Familie an, aber es nützt nichts. Ich hab hier auf Station Patienten gesehen, die ständig nur heulend am Telefon gesessen haben, weil sie ihre Geschichte wieder und wieder durchkauen mussten. Ihr seid das wichtigste und nicht der Wissensdurst der Anderen. Ja, die haben alle das Recht zu erfahren, was mit euch ist, deswegen macht die Mail auch ruhig länger und ausführlicher. Nur stoppt die Kommunikation. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. über die ich heute aber sehr sehr glücklich bin.
Dazu sollte man auch sage, dass ich mein Umfeld für sehr verständnisvoll halte und die sich (so scheinbar) nicht persönlich deswegen ausgeschlossen gefühlt haben. Also an dieser Stelle an alle ein riesiges großes Dankeschön, dass ihr da seid, dass ihr an mich geglaubt habt und für eure Wünsche und Gedanken. Danke!
Mein Ziel war es, in Rundmails den Personenkreis dann regelmäßig so gut wie möglich zu informieren und über meinen Gemütszustand zu berichten. Mein Papa hatte mir noch den Tipp gegeben, eine Kontaktperson zu benennen, an die sich der Personenkreis wenden kann, wenn doch Nachfragen auftreten. Also hatte ich meine Schwester dazu erkoren, die das auch super gemacht hat. Vielen Dank an meinen Papa für den Tipp und ein großes Dankeschön an meine liebe Schwester. Du hast das prima gemacht.
Weiterhin braucht ihr etwas organisatorische Hilfe. In meinem Fall war das größte Problem, wo mein Sohn bleiben soll in dieser Zeit, schließlich bringe ich ihn fast jeden Morgen zum Kindergarten, weil meine Frau früh zur Arbeit muss. Da sind meine Mama und Schwägerin eingesprungen. Vielen Dank euch. Familie ist so wichtig.
Auch könnt ihr nicht planen die richtige Anzahl Socken einzupacken oder die richtige Auswahl Hosen. Das ergibt sich erst beim Aufenthalt, so das man einfach das Nötigste einpackt und der Rest muss halt “nachgeliefert” werden. Das gleiche gilt für das Waschen von Klamotten. Also ruhig einplanen, dass der Besuch Sachen mitnimmt und wäscht. Alternativ gibt es so schicke Schlüpfer vom Krankenhaus, Auch sehr sexy.
Dann hieß es abwarten, die Arbeit beim Job weg zuorganisieren und den Koffer zu packen. Für das Freizeitangebot hatte ich mir meinen Laptop mit Filmen gefüllt, die ich schon immer sehen wollte, Kindle aufgepumpt und los ging es. Ob ich das gebraucht habt, werdet ihr noch erfahren,
Was macht so eine OP und wie die Abläuft erfahrt ihr im nächsten Artikel.