Willkommen auf dem Mond – Costa Calma/Fuerteventura

Fuerte ist ja eine DER Urlaubsinseln für Deutsche. Nun hatte ich das Vergnügen 12 Tage auf dieser Insel zum Zwecke eines Urlaubs zu verbleiben und es hat mich schon ein wenig geschockt. Wie kann eine Kraterlandschaft ein Urlaubsziel sein?

Nach 4 Stunden im Flugzeug bekamen wir (meine Frau und ich) in der zweistündigen Busreise vom Flughafen zum Hotel in Costa Cama gleich eine Rundreise durch alle Dörfer. Naja. Hotelanlagen würde ich es eher nennen, denn auf Fuerteventura leben nur Hotelbesitzer, Hotelangestellte und ein Haufen Touristen. Die Insel ist eine Wüste. Ich hab das alles schon auf Bildern vorher gesehen und im Internet gelesen, doch irgendwie konnte ich es nicht glauben. Warum ist Fuerte ein beliebtes Urlaubsziel?

Das Wetter war die gesamten Tage klasse. Keine Frage und das war auch gut. Kaum Wolken, und Warm. Der ständige Wind hat verhindert, das es zu heiß wurde. In der Nacht hedoch war es schon zu kühl, das man einen Puli oder was ähnliches brauchte. Das Meer und der Blick auf den unberührten Horizont war auch super. … das war es auch schon. Mehr habe ich zum Ausruhen und entspannen auch nicht gebraucht. Warum meine schlechte Meinung über die Insel? Mein Fehler. Wir sind mit falschen Zielen und Voraussetzungen auf die Insel gefahren. Aber erstmal im Einzelnen:

Die Insel ist eine Kraterlandschaft ohne Grünzeugs. Keine Bäume. Keine Büsche. Kein Gras. Sieht aus wie ein Atombombentestgelände.

Die wilden Strände sind alle meistens Steinig, bei den Sandstränden sind die Hotels auch nicht weit. Mücken gibt es ja bekanntlich überall. Also im Hotel mit Klimaanlage schlafen (viel Spaß mit der Erkältung). Da Wasser eine Mangelware ist, kommt das Wasser aus dem Meer, bzw. aus Entsalzungsanlagen und ist stark gechlohrt (nicht Trinken, nur Duschen).

Das Hotel in Costa Calma gehörte einer Gruppe, so das (fast)jedes Hotel im Ort dazugehörte. Oder sollte ich sagen, der Ort gehörte zum Hotel, oder der Ort war ein Hotel? Sehr lustig. Die Hauptstraße hieß “Jahn Reisen Allee”. Sagt ja alles, gell?

Unser Hotel lief unter vier Sterne und war nach meinen Maßstäben unter Durchschnitt. Keine zwei Sterne würde ich geben. Essen war Kantine pur. Da es sich um ein All-Inclusiv Hotel handelte, war der Faktor Alkohol bei vielen Besuchern sehr wichtig (da ich kein Alkohol trinke, bei mir also nicht). All-Inclusiv ist immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bekommt man immer und überall etwas zu trinken und zu essen und man braucht sich dabei keine Gedanken über seinen Geldbeutel machen, doch dabei ist die Gegenseite (das Hotel) bemüht auch seine Kosten zu senken bzw. wilden Essern und Trinkern Einhalt zu bieten. Das bedeutet, das die Getränke aus Mixanlagen kommen (Colasirup + Wasser + Kohlensäure) was einfach scheiße schmeckt, Alkoholische Getränke keine Markennamen sind und das Essen wie in einer Kantine schmeckt und die Auswahl begrenzt ist.
Scheiße war auch der Salat der nach Chlor gerochen hat. Brrrrr…

Randbemerkung: Deutschland hat ein Gewichtsproblem. Wenn die Urlauber ein Spiegel der deutschen Gesellschaft sind, ist der Durchschnittsbürger in Deutschland FETT. 90% würde ich mal schätzen. Diejenigen die nicht ihre Fettpolster gesonnt haben, waren hauptsächlich nur junge Leute oder Kinder. Modellagenturen dürften es in ein paar Jahren echt schwer haben.

In Spanien war ich nun schon einige Male und immer gibt es zu gewissen Tagen afrikanische Markttage. UND es ist immer das gleiche. Diese Märkte bestehen aus drei Ständen: Ein Stand mit Brillen, ein Stand mit Schmuck und Uhren und ein Stand mit afrikanischer Kunst. Diese drei Ständen werden nun mehrfach aufgestellt, so das 30-40 Stände dabei rauskommen. Die Auswahl ist immer die gleiche. Echt bescheuert. Wer günstig eine Replika-Uhr oder Brille braucht, ist hier echt gut aufgehoben.

Was macht man auf der Insel? Wir lagen in der Sonne, sind im Meer gebadet und sind viel den Strand hoch und runter gelaufen. Das war’s. Einmal noch die “Hauptstadt” was ein Dorf war besucht. Sonst nix. Wer Windsurfen kann, wird es hier unbedingt versuchen wollen. Guter Wind und wenig Wellen. Das Landesinnere brauchten wir nach der Flughafen-Hotel-Transfer nicht mehr uns anschauen.

Der Hit war jedoch Puerto del Rosario (die “Hauptstadt”). Kleines Dorf mit Industriehafen (irgendwie müssen ja alle Waren angeliefert werden). Sonst nix.
Naja. Bis meine Frau die Einkaufsmall gefunden hatte. Markenartikel sind übrigens auf der Insel alle sehr günstig, weil kein Zoll gezahlt wird (leeren Koffer mitnehmen und viel Geld)!!!!
Auch sehr gut, war die kleine spanische Tapas-Bar, in der nur Spanier aßen. Für Tapas-Bars ist das ein wichtiges Kriterium (das Spanier dort essen). Hier haben wir uns voll gegessen, uns an der guten Qualität der Zutaten und Geschmacks erfreut und auch echten Kaffee getrunken. Hach. Das waren die schönsten Stunden des Urlaubs.

Zur gleichen Zeit, war mein Schwager mit seiner Familie in der Türkei. Es war dort wärmer, das Hotel hatte einen Stern mehr (also Fünf), das Essen war mit seiner Qualität und Auswahl SUPER und der Service immer freundlich. Sein Urlaub war im Vergleich jedoch günstiger und er musste nicht so weit fliegen wie wir. Arrrrrg. Ich würde mal schätzen, das Fuerte durch die Jahrzente als Urlaubsland den dreh besser raus haben, Urlauber abzuzocken. Für uns das letzte mal, die Kanaren zu besuchen.

Infolinks:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fuerteventura
http://de.wikipedia.org/wiki/Kanarische_Inseln
Und noch ein Bild:
img_2387.jpg

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Smirc

 

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