Wir brauchen keine Konzertsäle mehr

An dieser Stelle sollte eigentlich ein Rant kommen, um so über die gehobene und ältere Gesellschaft zu schimpfen…..NEIN. Ich formuliere es lieber in eine Bitte um.

Ich fang mal von Vorne an. Ein Besuch in einem Konzertsaal ist (für mich/uns) etwas besonderes. Eine Karte ist nicht günstig, die Lokation gehört zu den besten der Welt und die Künstler sind international bekannt. Ich bin in meinem vorherigem Lebensabschnitt NIE – mit zwei Ausrutschern – in Konzerte gewesen. Gerne hätte ich mir mal Bands oder ein Orchester angeschaut/gehört, doch dazu war ich immer zu faul und/oder zu knauserig. Mit unserem (spar) Abo in die Elbphilharmonie zu düsen, die ehemalige Heimat meiner Taube zu besuchen und schon fast routiniert auf unseren (geilen) Sitzplätzen Musik zu lauschen, die ich mir NIEMALS bei Google Musik suchen würde, ist total super und ich bin immer wieder aufs neue geflascht. Auch informiere ich mich nie über die kommenden Künstler, so das ich mich unvoreingenommen überraschen lassen kann. Toll!

Wir können zwar gezielt keine bestimmten Konzert besuchen, um einen gewünschte Symphonie oder Künstler zu hören (die Karten sind im Vorfeld gnadenlos ausverkauft), aber das Abo ermöglicht es uns, in einem der besten Konzertsäle der Welt etwas neues zu lernen. Danke meine liebe Taube, für diese Möglichkeit.

Wo viele Menschen zusammen kommen, gibt es auch immer wieder einen Ausreißer. Einen, der auffällt und aus der Reihe springt. Beim Fußball ist es der Blitzer, in der Schule ist es der Klassenclown, bei der Arbeit der Choleriker, tja, und beim einem klassischen Konzert sind es die Huster. Bei meinem dritten Besuch (eventuell muss ich mich ja noch daran gewöhnen) sind sie mir wieder aufgefallen: Die Menschen die ihre Krankheit auch im Konzertsaal ausleben. Ungeniert und ungedämpft ihre Lungenpartikel verteilen und ihre Hustakustik im Konzertsaal erschallen lassen. In einem Saal, in dem man an jeder Stelle des Raumes, eine Stecknadel fallen lassen hören kann. Super Sache.

Macht es noch Sinn, in ein Konzert zu gehen, das sich anhöht wie der Besuch eines Sanatoriums für Lungenkranke? Wenn die Musik leicht und wie flüssiges Gold erklinkt und ständig unterbrochen wird durch einen unabgeschirmten Huster? Er verging keine Minute (!) ohne einen solchen Huster. Welch eine Schmach für die Musiker, das miterleben zu müssen.

Ja. Wir werden es tun und versuchen die Hustproleten zu ignorieren um die Musik zu genießen, zu tolerieren und zu akzeptieren, das es diese Wichtel gibt, damit unser Blutdruck unten bleibt.

Hier also meine Bitte an die Menschen die ebenfalls die schönen Musik und ein feinen Konzertsaal besuchen wollen, die aber gerade an einer Lungen-, Hals- oder sonstigen Krankheit leiden, die einen akustischen Einfluss auf ihre Umwelt haben: bleibt zuhause und kuriert euch aus. Wenn ihr diese Bitte ignorieren wollt (ja, ich bin gestern auch mit einem Husten hingegangen, ich Depp), so dann hier meine zweite Bitte: bereitet euch vor. Nimmt eine Hand voll Hustenbonbons mit, vorher einen Hustenstiller geschluckt und zwischendurch ein Hustenspray in den Rachen pumpen (zum Beispiel vor dem Konzert oder in der Pause) oder vom Apotheker empfohlene Lutschtablette einwerfen. Stellt euch vor. Es gibt was dagegen. Und hier meine letzte Bitte: und wenn mal ein Huster raus muss, gibt es Mittel und Wege diesen zu dämpfen: Durch Unterdrückung (Körperbeherrschung ist hier leider vorausgesetzt, denn sonst hat man eine schmutzige Hose) oder einen dicken Schal oder die Armbeuge um den Schall zu dämpfen (NICHT die Hand ihr Blödbommels. Das ist sowas von Unhygienisch!). Beim Husten in die Armbeuge kann man auch gleich noch den anderen Arm heben. Dann sieht das auch noch richtig cool aus (Dabbing mit Bild).

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